Stoff vorwaschen

wichtige Dinge und Arbeiten vor dem Nähen

Einlaufen: Stoff läuft bei der 1. Wäsche oft ein. Von 3 bis zu 7 Prozent kann er sich verkürzen, das hängt u.a. vom jeweiligen Material ab. Wichtig ist es erstens beim Kauf. Meistens kalkuliere ich beim Planen ein, dass ich mich ein wenig verschneide, d.h. ich kaufe sowieso immer etwas mehr Stoff ein. Es ist aber mehr als ärgerlich, wenn man mit einer bestimmten Stoffbreite gerechnet hat und nach der Wäsche feststellt, dass gar nicht soviel Materialbreite da ist. Zweitens sollte der Stoff immer vor dem Zuschneiden und Nähen einmal gewaschen werden. Die Waschtemperatur muss mindestens der entsprechen, mit der Ihr das fertige Werk später auch waschen wollt. Achtung, Stofffarben können ausbluten, also verschieden Farben und Farbintensitäten entweder getrennt waschen oder aber entsprechende Waschmittel benutzen, die das Ausbluten verhindern (habe bisher keins ausprobiert). Ich wasche meine Stoffe immer im Wäschebeutel, das verhindert, dass die Stoffränder allzu viel ausfransen. Natürlich könnt ihr auch per Hand waschen. Trocknen solltet Ihr die Stoffe auch so, wie Ihr den Quilt später trocknen wollt. Beim Benutzen des Trockners die Einstellung so wählen, dass Ihr bügelfeuchte Wäsche bekommt. Dann macht sich das anschließende Bügeln ganz einfach.

Solltet Ihr die Stoffe nicht vorher waschen, dann kann es passieren, dass der Quilt sich zusammenzieht, wenn er das erste Mal gewaschen wird. Es kann natürlich sein, dass dieser Effekt gewollt ist, ich persönlich finde das Ergebnis nicht so schön. Außerdem kann es dann bei dieser Wäsche dazu kommen, dass die Farben dann ausbluten und Eure gut geplante Farbzusammenstellung ramponiert ist.

Druck/Print

Was braucht Ihr zum Zuschneiden

Werkzeuge zum Zuschneiden: Die wichtigsten sind

– eine gute Stoffschere und vielleicht noch eine Zackenschere für Stoffe, die sehr leicht ausfransen

– eine Schneidunterlage: die muss zum Anfang nicht aus dem Laden für Nähzubehör stammen. Ich habe anfangs eine gute Unterlage vom Basteln mit meinen Kindern benutzt. Die war prima.

– ein Rollschneider: hier gibt es eine riesige Auswahl im Fachmarkt

– ein Lineal: damit solltet Ihr nicht zu geizig sein. Ein gutes Lineal zum Zuschneiden mit dem Rollschneider kostet ein bisschen. Mein erstes war 15×30 cm groß. Das benutze ich eigentlich überhaupt nicht mehr, da es für größere Teile zu kurz ist. Außerdem sind die meisten Anleitungen, die ich benutze aus Amerika. Ich brauche daher ein Lineal mit inch (Zoll).

– ein Maßband: brauche ich hauptsächlich beim Zuschneiden der Rückseite und beim Ausmessen von Stoffbreiten nach dem Waschen, damit ich planen kann, wie viele Teile ich aus einer Stoffbahn herausbekomme.

– ein flexibles Kurvenlineal: für das Markieren und Messen von Kreisen und Kurven, für die ersten Arbeiten meist nicht nötig

– zum Anfertigen von eigenen Entwürfen kommen dann noch Millimeterpapier, Transparentpapier, Pappe, Schablonen usw. dazu

– Bleistift und Stifte zum Anzeichen von Mustern, gerne auch auswaschbare Textilstifte

Druck/Print

Stoff schneiden

Nachdem der Stoff gewaschen und im Trockner oder auf der Wäscheleine getrocknet wurde, muss er gebügelt werden. Ihr müsst jetzt entscheiden, wenn es nicht in der Anleitung gesagt wird, wie breit die Nahtzugabe sein soll. 0,6cm bzw. 0,75cm sind in deutschsprachigen Anleitungen üblich, oder ¼ inch (Zoll), wenn es einen entsprechenden Nähfuß gibt.

Dann könnt Ihr den Stoff mit einer Stoffschere oder einem Rollschneider schneiden. Die Schere ist dann günstig, wenn ihr ungleichmäßige Formen mit Hilfe von Pappschablonen ausschneiden wollt. Vorsichtig ist geboten, wenn die Pappschablone häufiger benutzt wird. Es passiert beim Schneiden immer mal, dass diese ein klein wenig eingeschnitten wird. Die weiteren Teile sind dann nicht mehr genau gleich. Dann sollte eine neue Schablone her.

Bei geraden Stoffteilen ist der Rollschneider die bessere Wahl. Eine feste Unterlage und ein gerades Lineal braucht ihr dann noch. Quiltlineale sind ideale Hilfen, da ihr damit sowohl eine feste Kante zum Anlegen des Rollschneiders habt und gleichzeitig die Breite der Stoffstücke abmessen könnt. Es ist also nicht nötig, vorher den Stoff zu markieren. Wichtig ist es, dass genau gearbeitet wird. Da die Quilts meist aus sehr vielen Teilen bestehen, summieren sich kleine Fehler ziemlich schnell auf. Beim Anlegen des Quiltlineals müsst Ihr also genau aufpassen. Das Schneiden mit dem Rollschneider ist zwar nicht schwer, aber zu viel seitlicher Druck lässt das Lineal schnell zur Seite rutschen.

Für sehr leicht ausfransenden Stoff gibt es Rollschneider mit Wellenschnitt bzw. entsprechende auswechselbare Klingen.